StartseiteÜber die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung COPD

COPD mit und ohne Lungenemphysem: Symptome, Ursachen, Diagnostik und Therapieoptionen

Die Abkürzung COPD steht für chronic obstructive pulmonary disease, zu Deutsch Chronische obstruktive Lungenerkrankung.
Schätzungen zufolge leiden in Deutschland rund 6,8 Millionen Menschen an einer COPD, weltweit sind es etwa 210 Millionen [1]. Daher zählt die COPD zu den sogenannten Volkskrankheiten.

AHA-Symptome der COPD

COPD bezeichnet als Sammelbegriff eine Gruppe von Krankheiten der Lunge, die durch Husten, vermehrten Auswurf und Atemnot (sog. AHA-Symptome) gekennzeichnet sind. Durch eine Entzündung der kleinen Atemwege (obstruktive Bronchiolitis) und eine Zerstörung des Lungengewebes (Lungenemphysem) entsteht eine dauerhafte Einschränkung der Atemstromstärke bzw. steigt der Atemwegswiderstand (Atemwegsobstruktion). Da die Obstruktion die Ausatmung behindert, kommt es häufig zu einer Überblähung der Lunge. Im weiteren Verlauf ist die Mobilität der betroffenen Patienten mehr und mehr eingeschränkt und ihre Muskelmasse schwindet, weitere begleitende Folgeerkrankungen treten auf.

Bild: Pixabay

Ursachen der Erkrankung

Ursächlich für die Entwicklung einer COPD ist das langjährige Einatmen von schädlichen Partikeln, z.B. durch Rauchen, Umweltverschmutzung und berufliche Belastung (Staubpartikel oder chemische Stoffe am Arbeitsplatz). Auch Ernährung und Vererbung spielen eine Rolle. Die COPD ist irreversibel, eine Beseitigung der Ursache (z. B. Rauchstopp) und konsequente Therapie kann das Fortschreiten bremsen und die Belastung durch die Symptome senken.

Diagnostik und Therapie bei COPD

Die Diagnose bei COPD richtet sich nach den Ergebnissen von Lungenfunktionstests (z.B. Einsekundenkapazität FEV1, d.h. die Menge an Luft, die man innerhalb einer Sekunde ausatmen kann) und den Beschwerden des Patienten. Die Leitlinie der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) von 2011 berücksichtigt zusätzlich das Risiko von Exazerbationen (Krankheitsschüben). Beispielsweise kann mit Fragebögen wie dem COPD Assessment Test (CAT) oder dem mMRC-Grad des Modified British Medical Research Council (mMRC) die Schwere der Symptomatik in Form von Punktwerten quantifiziert werden. An dem so festgestellten Schweregrad der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung wird die Therapie ausgerichtet.
 

Schwere-gradFEV1SymptomatikExazerbationsrisiko
A≥ 50 %wenige Symptome (CAT < 10 oder mMRC-Grad ≤ 1)gering
B≥ 50 %vermehrt Symptome (CAT ≥ 10 oder mMRC-Grad > 1)gering
C< 50 %wenige Symptome (CAT < 10 oder mMRC-Grad ≤ 1)hoch
D< 50 %vermehrt Symptome (CAT ≥ 10 oder mMRC-Grad > 1)hoch



Sehr wichtig für die erfolgreiche Behandlung der COPD sind neben dem Rauchverzicht die regelmäßige Kontrolle beim Lungenfacharzt (Pneumologe) und die konsequente Einnahme der verordneten Medikamente
.
Die sogenannten physikalischen Therapien sind weitere wichtige Säulen zur Linderung der COPD-Symptome:
•    Lungensport
•    Atemphysiotherapie
•    Medizinische Trainingstherapie
•    Medizinische Rehabilitationsmaßnahmen
•    Ausgewogene Ernährung

•    Langzeit-Sauerstofftherapie
•    Nicht-invasive Beatmung
•    Regelmäßige Inhalationstherapie

Langzeit-Sauerstofftherapie und nicht-invasive Beatmung

Bei einem chronischen Sauerstoffmangel (sog. oxygenatorische oder hypoxämische respiratorische Insuffizienz, früher respiratorische Partialinsuffizienz) wird der behandelnde Pneumologe, um weitere irreversible Folgeschäden zu verhindern, eine Langzeit-Sauerstofftherapie verordnen, ggf. auch eine nicht-invasive Beatmung. Bei entsprechend konsequenter und korrekter Durchführung kann die langfristige Zufuhr von Sauerstoff über eine Nasenbrille das Befinden des Patienten erheblich verbessern und Komplikationen wie Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) und Rechtsherzinsuffizienz sowie einer zunehmenden Verschlechterung des Trainingszustandes entgegenwirken. Früh genug im Krankheitsverlauf einsetzt und über bis zu 24 Stunden am Tag angewendet kann die Sauerstoff-Langzeittherapie sogar die Lebenserwartung erhöhen.

Für die langfristige Zufuhr von Sauerstoff zuhause gibt es verschiedene Systeme, sogenannte stationäre, tragbare und mobile Sauerstoffkonzentratoren sowie Hochleistungsgeräte, sog. High-Performance-Konzentratoren. Durch Auswahl eines entsprechenden Systems lässt sich eine Immobilisierung des Patienten verhindern.

Fachorganisationen wie die Deutsche Atemwegsliga oder die Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) stellen für Ärzte und Patienten stets aktuelle Informationen zu den Therapieempfehlungen bei COPD bereit. Aktiven Austausch von Betroffenen untereinander, z.B. über regional aktive Selbsthilfegruppen oder Online-Foren, fördern Patientenorganisationen wie Lungenemphysem-COPD Deutschland und COPD – Deutschland e.V..

Quellen:
https://www.atemwegsliga.de
https://goldcopd.org
https://www.lungenemphysem-copd.de
https://www.copd-deutschland.de/

Bild: Invacare

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